Wir sprechen über das Buch „Verbrechen und Strafe“ von Fjodor Dostojewski.
„Rodion Raskolnikow, ein völlig verarmter Student, hat eine Theorie entwickelt, nach der es hin und wieder Menschen gibt, die über den moralischen Wertvorstellungen und den gelten-den Gesetzen stehen und die daher für sie nicht von Belang sind. Natürlich ist er selbst einer dieser Menschen und konsequenterweise erschlägt er mit einer Axt eine alte Pfandleiherin, nach seiner Theorie nur eine unnütze »Laus«, um ihr Geld zu rauben. Auch ihre zufällig an-wesende Schwester wird von ihm getötet. Er entkommt unerkannt und muss nun mit diesem Verbrechen leben. Da zeigt es sich, dass er mitnichten über allem steht, er fiebert, es zerfrisst ihn von innen, während parallel dazu in der äußeren Welt die Polizei auf der Suche nach dem Mörder ist. Der frühere Buchtitel »Schuld und Sühne« hat dabei etwas religiös Moralisieren-des, während der neue Titel das Geschehen als das darstellt, was es ist: Ein Verbrechen. Das Strafe verdient. Der Ermittler kommt Raskolnikow schnell auf die Spur, so aberwitzig und wirr wird sein Verhalten. Er kann ihm das Verbrechen aber nicht beweisen, sucht nach Indizien.“
Ein großartiges Buch über die innere Zerrissenheit eines Täters. Wie er immer tiefer in den Strudel seines Wahnsinns hineingezogen wird. Wie er zum Gejagten seiner Selbst wird. Wie er keine Reue empfindet, aber sich vor seiner Tat ekelt. Wie die Justiz ihm das Verbrechen nachweisen will. Wie sich der Kreis der Ermittlungen immer enger zieht. Wer gibt zuerst auf? Ein psychologisches Duell der Extraklasse. Geschrieben vor beinahe 150 Jahren und immer noch spannend. Immer wieder. (Auszug der Rezension von Kaffeehausbesitzer.de)
Swetlana Geier wurde 2013 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse für ihre Übersetzung ausgezeichnet, die die Sprache der heutigen Zeit trifft.
»Von jetzt an heißt es: Fort mit euch, ihr alten Übersetzungen! Wir wollen nur den klaren, rhetorisch versierten Dostojewskij von Swetlana Geier.«
Paul Ingendaay, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Später Anfang, spektakuläres Ergebnis: Erst mit 65 Jahren fing Swetlana Geier mit der Übersetzung der großen Romane von Fjodor Dostojewskij an. Doch ihre Neubearbeitungen gelten als Meilensteine.«
Der Spiegel
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